Das Wasserbett allgemein

Wasser ist genauso schwer wie der menschliche Körper; deshalb trägt es nicht nur durch Druck, sondern durch sein eigenes Gewicht. Das bedeutet, dass das durch den Körper verdrängte Wasservolumen ebenso schwer ist, wie der darauf liegende Körper.

Der Körper schwimmt fast schwerelos auf der Wassermatratze, ohne die Blutzirkulation, Gefäße oder Gelenke durch Druck zusätzlich zu belasten. In den besseren Wasserbetten befinden sich Dualsysteme; d.h. zwei getrennte Wasserkerne, die durch Flächenheizer außerhalb des Wassers auf jede Person getrennt eingestellt werden.

Somit wird zum guten Liegen die Muskulatur entspannt, die Gefäße erweitern sich durch die Wärme und der Stoffwechsel wird angeregt – eine Wohltat, sowohl für den gesunden wie für den schmerzgeplagten Körper. 

80 Prozent der Menschen, die sich für ein Wasserbett entscheiden, tun das aufgrund von Rückenschmerzen. Ob sie damit die richtige Entscheidung treffen, welche Mythen es sonst noch über Wasserbetten gibt und welche Vor- und Nachteile sie haben, erfahren Sie hier von uns.

Die ursprüngliche Idee des Wasserbettes stammt von nomadischen Wüstenvölkern. Diese legten sich zum Schlafen auf Wasserbeutel aus Ziegenfellen, die sie vorher in der Sonne erwärmt hatten. Die Beutel fungierten als Wärmespeicher und sorgten so dafür, dass die Nomaden nachts in der kalten Wüste nicht erfroren. Damit haben die heutigen Wasserbetten natürlich nichts mehr gemein.

Mythen über Wasserbetten

Überflutung im Schlafzimmer durch das Wasserbett

Bilder von Wasserrohrbruch-ähnlichen Zuständen schießen durch Ihren Kopf. Aber davor brauchen Sie keine Angst zu haben: In der Regel ist das Bett dicht. Falls doch ein Leck entstanden sein sollte, befindet sich eine Sicherheitswanne unter der Wassermatratze, in die das Wasser unbedenklich abtropfen kann. Wenn eine undichte Stelle bemerkt wird, kann diese natürlich sofort abgedichtet werden, so dass Sie wieder beruhigt schlafen können.

Schwingungen halten vom Schlafen ab

Anders als viele denken, spüren Sie die Bewegungen Ihres Partners nicht. Bei Wasserbetten besteht die Möglichkeit eines dualen Systems, wodurch ein Bett durchaus zwei in sich geschlossene Wasserkerne enthalten kann.
Diese können sogar – absolut unabhängig voneinander – mit ohne Bewegung sein und in verschiedene Beruhigungsstufen (Härtegraden) von Wellendämpfungen (0-15 Sekunden Nachschwingdauer) eingestellt werden.

Das Wasserbett macht Geräusche

Auch dieser Mythos ist falsch. Mag ja sein, dass die Person neben Ihnen im Schlaf Laute von sich gibt, Ihr Wasserbett macht jedoch weder Glucksgeräusche noch bietet es die Kulisse von Meeresrauschen, was dem ein oder anderen sicherlich gefallen könnte.

Bei billigen Wasserbetten kann es allerdings zu “Ausgasungen” des Vinyls kommen, was dann zu vermehrter Luftbildung und somit einer Geräuschentwicklung führt.

Hoher Energieverbrauch durch Wasserbett

Das stimmt zum Teil leider. Wasserbetten sind beheizt und sind somit ein hungriger Energieverbraucher. Da bringen selbst die neuesten energiesparenden Technologien eher wenig, denn um das Bett konstant auf einer Temperatur von circa 28 Grad zu halten, kostet es immer noch erheblich mehr Energie und Geld als die Instandhaltung von normalen Matratzen. Allerdings bestehen große Unterschiede zwischen günstigen Wasserbettheizungen und hochwertigen Energiesparheizungen.

Was ist, wenn das Wasserbett zu schwer ist?

Ein Wasserbett hat ordentlich Gewicht und ist deutlich schwerer als irgendein anderes Bett. Beispielsweise bringt ein Doppel-Wasserbett stolze 600 Kilogramm auf die Waage. Angesichts dieser Fakten spielen sich wilde Szenarien von einem durch den Boden brechenden Wasserbetten-Koloss in einigen Köpfen ab.

Falls es Sie beruhigt: Bisher gibt es keine bekannten Fälle, die eine solche Angst rechtfertigen würden. Auch der Fachverband Wasserbett e.V. sagt, dass man sich in 99 Prozent aller Fälle keine Sorgen machen muss. Gerade bei Neubauten sollte das Gewicht Ihres Wasserbettes kein Problem für die Statik Ihres Zuhauses darstellen.

Das Einzige, was Sie angesichts eines Gewichts von mehreren hundert Kilo bedenken sollten ist, dass die den Ort für Ihr Wasserbett mit Bedacht auswählen sollten, da es sich nicht mehr verrücken lässt, sobald es erst einmal seinen Platz gefunden hat.

Vorteile eines Wasserbettes

Das Wasserbett ist längst nicht mehr die einzige sinnvolle Schlaflösung. Tatsächlich ist es so, dass die meisten Wasserbett-Interessenten aus medizinischen Gründen zu eben solchen geworden sind. Allerdings sind heutige Bettsysteme – bestehend aus Matratze und Unterfederung – meist ergonomisch besser als Wasserbetten.

Jedoch ist die Reinigungsfähigkeit und die Heizung ein Grund für viele, niemals das System zu wechseln.

Endlich besser schlafen – keine Schlaflosigkeit mehr

Schlaf ist enorm wichtig, damit wir Erholung finden und uns regenerieren können. Eben deshalb ist es wichtig, dass Menschen, die schlecht oder kaum schlafen, etwas unternehmen, damit sich das ändert. Dieses Problem haben immerhin knapp 30 Prozent der Deutschen.

Nicht nur gute Bettsysteme , sondern auch qualitativ hochwertige Wasserbettmatratzen, auch Schwebematratzen genannt, haben therapeutische Wirkung: leichteres und schnelleres Einschlafen ist möglich. Außerdem sollen sie längere Schlafperioden mit weniger Bewegung und zwischenzeitigem Aufwachen begünstigen und sorgen so für ein ausgeschlafenes Aufstehen mit weniger Depressionen.

Liegekomfort für Sie im Wasserbett

Ohne störende Druckpunkte, speziell an den Hauptauflageflächen Hüfte, Ferse und Schulter, profitieren Sie davon im Schlaf. Hinzu kommt, dass Sie sich allgemein im Wasserbett weniger drehen und wenden, weil Ihre Blutzirkulation in den feinen Blutkapillaren der Auflagepunkte nicht mehr gehemmt wird. Somit werden Ihre Tiefschlafphasen – in denen wir uns besonders gut erholen– länger und Sie können nach weniger Zeit erholter aufwachen.

Das gleiche gilt auch für gute Bettsysteme, welche meist aber zusätzlich einen ergonomischen Vorteil bieten.

Nie wieder frieren im Schlaf

Wenn Sie sich ins Bett legen, ist eine normale Matratze meist kalt: Es sei denn, man hat einen vierbeinigen “Vorheizer” oder legt vorher eine Wärmeflasche ins Bett. Ein Wasserbett ist im Prinzip nichts anderes als eine riesige Wärmeflasche, denn es ist warm, sobald Sie sich hinlegen.

Die Temperatur können Sie individuell und stufenlos einstellen. Die angenehm entspannende Wärme fördert die Durchblutung, löst Muskelverspannungen und lindert Rückenprobleme.

Tschüss Gelenkentzündungen und Rückenschmerzen!

Sehr viele Menschen mit Rückenleiden, welche häufig Überlastungsschmerzen durch starke physische Anstrengung oder zu vieles Sitzen sind, können von einer Linderung berichten, wenn sie im Wasserbett schlafen. Schon lange nutzen Heilpraktiker warmes Wasser, um Stress abzubauen, Muskelschmerzen und Gelenkentzündung zu verringern.

Gegen gewöhnliche Rückenschmerzen hilft Wärme in Kombination mit Flüssigkeitsabstützung eines Wasserbettes merklich. Im Zusammenspiel entspannt die Wärme und die Wassermatratze stützt Ihren Körper gleichmäßig. Das beugt Kreislaufbeschwerden vor und entlastet die Wirbelsäule.

Eben deshalb sind auch Schwangere einem Wasserbett nicht abgeneigt: Der gesamte Körper kann ohne Druckstellen und mit einem Gefühl von Schwerelosigkeit abgelegt werden.

Von Milben keine Spur im Bett

Wasserbetten bieten einen unvergleichlichen Hygiene-Vorteil: Milbenbildung wird von Anfang an gehemmt, da diese keinen Nährboden finden. In herkömmlichen Matratzen kann man Milben gar nicht vermeiden, da sich Schweiß und Hautschuppen darin ansammeln, wovon sie sich ernähren.

Bei Wasserbetten haben Hautschuppen keine Gelegenheit einzudringen. Denn es gibt lediglich einen Bezug, in dem sich keine Milben sammeln können und der abziehbar ist. Für diesen Bezug werden spezielle Reinigungs- und Pflegemittel angeboten und das Wasser im Inneren wird jährlich durch einen Bio-Konditionierer ergänzt und somit frisch gehalten.

Allerdings ist ein Wasserbett nur hygienisch, wenn es regelmäßig von außen gereinigt wird. Sonst setzen sich Salze, Fett, Hautschuppen und ähnliches auf der Oberfläche des Wasserkerns fest und sind eine Katastrophe für Allergiker.

Nachteile eines Wasserbettes

Es gibt natürlich auch hier zwei Seiten der Medallie oder besser gesagt der Matratze. So hat ein Wasserbett eben auch einige Nachteile.
Klar ist, dass Sie sich erst einmal an den neuen Untergrund gewöhnen müssen. In der Eingewöhnungszeit können Sie beispielsweise die Beruhigungsstufen und die Temperatur anpassen.

Wasserbett kaufen: Was kostet solch ein Bett?

Wasserbetten gehen ins Geld. Sie dürfen auch gar nicht zu wenig kosten, weil damit sonst eine geringere Qualität gewährleistet wird, die Ihnen im Nachhinein Ärger machen kann. Bei einem Preis von unter 1.000 Euro sollten Sie die Finger vom Wasserbett lassen.

Damit das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und Sie qualitativ gut, langfristig komfortabel und gesund schlafen wollen, müssen Sie mit etwa 2.000 bis 3.500 Euro rechnen. Ein hochwertiges Wasserbett hält etwa 8 bis 15 Jahre, viele Bestandteile kann man übrigens auch einzeln ersetzen, falls es Verschleiß gibt.

Laufende Kosten des Wasserbettes

Durch die eingebaute Heizung verbraucht Ihr Wasserbett viel Energie. Im Jahr belaufen sich die Stromkosten etwa auf 50 bis 100 Euro. Ausgaben, die bei einer gewöhnlichen Matratze, die bloß regelmäßig gelüftet werden sollte, nicht anfallen.
Bei billigen Heizungen könne sich diese Kosten vervielfachen. Zusätzlich kommen die Kosten für Konditioner und Vinylreiniger hinzu. Somit verursacht ein Wasserbett schnell Kosten in Höhe von über 1.000,00 Euro auf 10 Jahre gerechnet.

Wasser wiegt schwer

300 bis 800 Kilogramm kann das Gewicht Ihres Wasserbettes betragen. Das spontane Umräumen des Schlafzimmers wird nach dieser Anschaffung also nahezu unmöglich, denn mit dem Gewicht ist der Betten-Koloss definitiv weniger flexibel, und Sie müssen das Wasser vorher ablassen. Im Fall eines anstehenden Umzugs brauchen Sie deshalb in den meisten Fällen entweder eine Pumpe oder externe Hilfe eines Dienstleisters, der alles erledigt.

Vermehrtes Schwitzen

Wasserbettmatratzen sind nicht so atmungsaktiv wie normale Matratzen, weil Feuchtigkeit nur nach oben und nicht in den Kern entweichen kann. Übermäßiges Schwitzen in der Nacht ist also eher ungünstig, und Sie sollten, falls das bei Ihnen der Fall ist, einen Experten eines Fachgeschäfts fragen. Dafür gibt es beispielsweise die individuelle Schlafberatung. Die Zudecke ist beim Wasserbett wichtiger als bei jedem normalen Bettsystem.

Pflegeaufwand

Sie müssen Konditionierer nachfüllen, der dafür sorgt, dass das Wasser weder umkippt noch veralgt. Vinylpflegemittel ist wichtig zur äußeren Instandhaltung. Dessen Anwendung ist zwar nicht sonderlich kompliziert, nimmt aber einiges an Zeit in Anspruch.

Schwieriges Drehen und Aufstehen

Sowohl das Umdrehen als auch das Aufstehen erfordert mehr Kraft, da das Wasserbett Sie gerne bei sich halten möchte. Besonders das Aufstehen könnte also unter Umständen noch schwerer fallen als die bloße Entscheidung, sich aus dem Bett zu bequemen. Schwierig wird es vor allem für mobilitätseingeschränkte Menschen wie Senioren, die höhere Betten bevorzugen.

Für wen lohnt sich das Wasserbett?

Ein Wasserbett unterstützt den Körper und somit ebenso den Rücken, ist gleichzeitig flexibel und fest. Voraussetzung dafür: die richtige Einstellung der Beruhigungsstufen (die Härtegrade eines Wasserbettes). Bei dieser Anpassung hilft der Händler vor Ort, so dass Sie einen individuellen Schlafplatz haben.

Besonders für Allergiker sind Wasserbetten bestens geeignet: Die Vinyl-Oberfläche lässt sich rückstandslos reinigen und das Wasserbett bleibt dauerhaft milbenfrei.
Auch Schmerzpatienten ziehen Vorteile aus dem einzigartigen Liegekomfort ohne Druckstellen und können so entlastet werden.

Letztendlich hängt Ihre Entscheidung von Ihren persönlichen Schlafgewohnheiten und -vorlieben ab. Freuen Sie sich abends schon auf Ihr warmes Bett, ist ein Wasserbett eine gute Wahl. Schrecken Sie die jährlichen Stromkosten ab, sollten Sie eventuell doch auf eine herkömmliche Matratze zurückgreifen.
(Quelle: Bjoern Steinbrink Schlafberater)

 

 

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